Warten auf neuen Wind an Land – Premiere des Berichts „Onshore-Windenergie in Polen”

11. Mai 2021 | Lesedauer: 3 Min

Nicht nur die Windenergiebranche, sondern auch die Gebietskörperschaften und die Industrie warten auf die Freigabe der Onshore-Windenergie – so lautet das Fazit der Premiere des von PWEA-Experten, dem Beratungsunternehmen TPA Poland und der Anwaltskanzlei DWF verfassten Berichts, die am 11. Mai online stattfand.

Neue Investitionen in Onshore-Windenergie sind eine Chance für einen grüneren Energiemix, billigere Energie und sauberere Luft.

„Polen sollte sich schnell in Richtung emissionsfreier, verteilter erneuerbarer Quellen wenden, unter denen die Onshore-Windenergie das größte Potenzial für die Entwicklung und das dynamische Wachstum neuer Kapazitäten hat – sagte Janusz Gajowiecki, Präsident des Polnischen Windenergieverbandes.

„Die rasante Entwicklung von Onshore-Wind ist nicht nur eine Chance für „grünen“, emissionsfreien Strom für Haushalte, sondern vielmehr ein Weg zur schnellen Elektrifizierung in Sektoren wie Wärmeversorgung, Transport und industrielle Prozesse. Durch die billigste Onshore-Windenergie auf dem Markt wird die polnische Wirtschaft entkarbonisiert, was wesentlich dazu beiträgt, dass sie auf den globalen Märkten wettbewerbsfähig bleibt. Und der Bonus wird saubere Luft sein„, fügte Gajowiecki hinzu.

Die Hoffnung auf die Freigabe des Baus neuer Windkraftanlagen auf dem Land macht die von der Regierung offiziell angekündigte Änderung des Gesetzes vom 20. Mai 2016 über Investitionen in Windkraftanlagen (das sogenannte Abstandsgesetz), das vor fast fünf Jahren die Entwicklung neuer Windprojekte, oft aber auch die Möglichkeit zum Bau von Häusern, komplett gestoppt hat. Während des Webinars stellte Anna Kornecka, Unterstaatssekretärin im Ministerium für Entwicklung, Arbeit und Technologie, die Voraussetzungen des Änderungsentwurfs vor, der sich derzeit in der öffentlichen Konsultation befindet.

„Die Liberalisierung des Abstandsgesetzes, die den lokalen Behörden das Recht gibt, über den Standort neuer Windkraftanlagen auf dem Land und den Abstand, jedoch nicht weniger als 500 Meter, zu entscheiden, wird die weitere Entwicklung dieser Technologie ermöglichen, dank derer die Polen Zugang zu sauberer und billiger Energie haben werden. Und den Gebietskörperschaften fließen Einnahmen zu, die ihnen Investitionen ermöglichen“, sagte Ministerin Kornecka.

„Billigere, saubere und zuverlässige Energie ist auch notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Industrie zu erhalten“ – argumentierte die Ministerin.

„Ein stabiles regulatorisches Umfeld für Investoren und auf der anderen Seite ein Wechsel von starren Verboten zu einem Konsensprozess mit Beteiligung der lokalen Gesellschaften ist eine lang erwartete und positive Veränderung“, sagte Dr. Karol Lasocki von der Anwaltskanzlei DWF, indem er sich dabei auf die Präsentation von Ministerin Kornecka bezog. Es sollte bedacht werden, dass im Falle von Windkraftanlagen der Investitionsprozess heutzutage mehrstufig und langwierig ist und erfordert die Planung, zahlreiche administrative und umweltbezogene Genehmigungen und Zulassungen. Um das Wachstum neuer, moderner Erzeugungskapazitäten zu ermöglichen, sollten wir daher mit der Zeit gehen – das heißt, die Verfahren für den Bau von sauberen erneuerbaren Quellen vereinfachen“ – fügte Lasocki hinzu.

Stefan Dzienniak, Präsident der Metallurgischen Industrie- und Handelskammer, weist auch auf die Notwendigkeit hin, schnell Zugang zu billiger, sauberer Energie aus erneuerbaren Energien zu schaffen, sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus Imagegründen.„Die Hersteller mit den niedrigsten Energiekosten gewinnen auf den globalen Märkten. Wenn wir die Hüttenindustrie und die energieintensive Industrie in Polen erhalten wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die kostengünstigsten Energieerzeugungstechnologien, wie z. B. die Onshore-Windenergie, gute Bedingungen für ihre Entwicklung haben. Dies ist umso wichtiger, als die anstehende Entkarbonisierung der Hüttenindustrie den Strombedarf der Branche deutlich erhöhen wird„, so Dzienniak weiter.

„Die Ergebnisse der EE-Auktionen 2018-2021 zeigen, dass Onshore-Wind in Polen im Hinblick auf die Erzeugungskosten keine Konkurrenz hat. Zwischen 2018 und 2020 haben die Wind-Investoren insgesamt 161,8 TWh Strom für 33,9 Milliarden Zloty kontrahiert. So liegt der Durchschnittspreis für 1 MW über den 15-jährigen Förderzeitraum bei 209 PLN und der Windstrom kostet den Steuerpflichtigen 24% weniger als das, was man im April 2021 für Strom auf der Warenbörse [TGE] zahlen musste.“ – so Wojciech Sztuba, Partner bei TPA Poland.

Der Preisvorteil von Wind wird in Zukunft weiter wachsen, vor allem wenn wir mit dem Ausbau der Onshore-Windkraft mit der neuesten, effizientesten Technologie beginnen. Derzeit sind die effizientesten Anlagen Turbinen mit einer installierten Leistung von 5-6 MW, aber die geltenden Abstandsregelungen machen es unmöglich, sie in unserem Land zu bauen. Es liegt sowohl im Interesse der Investoren als auch der Energieverbraucher – Haushalte und Unternehmen -, dass die Standortbeschränkungen für Onshore-Windinvestitionen so schnell wie möglich gelockert werden.

 


Die Studie können Sie hier lesen:

„Onshore-Windenergie in Polen” (pdf PL/EN):

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Full press release:

TPA Poland_Presseinformation„Onshore-Windenergie in Polen”_2021 05 11_DE
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